Asiatischer Moschusbockkäfer

Aromia bungii

 

Moschusbockkaefer
Grosses Bild: Frassschäden unter der Rinde und Bohrlöcher von Larven des asiatischen Moschusbockkäfers.
Kleines Bild: Männchen des asiatischen Moschusbockkäfers. Die Weibchen sehen sehr ähnlich aus, haben jedoch kürzere Antennen.
Fotos: Matteo Maspero, Centro MiRT – Fondazione Minoprio (IT), www.eppo.org

2023 wurden in 20 Kantonen insgesamt gut 60 ha Steinobstanlagen verteilt auf 99 Standorte visuell kontrolliert. Aromia bungii wurde nicht festgestellt. Die Schweiz gilt somit als frei von Befall.

Der asiatische Moschusbockkäfer (Aromia bungii) stammt aus Nordostasien und verursacht insbesondere in Steinobstanlagen (Prunus spp.) beträchtliche Schäden. Die Larven von A. bungii entwickeln sich im Holz der Bäume und schädigen diese dadurch massiv bis hin zum Absterben. Die Gefahr für eine Einschleppung in die Schweiz besteht besonders durch den Import von befallenem Pflanzenmaterial von Steinobstbäumen. In Europa ist A. bungii erstmals 2011 in Bayern (Deutschland) und 2012 in Italien aufgetreten und immer noch präsent. In der Schweiz ist der Organismus bis anhin nicht aufgetreten. Der asiatische Moschusbockkäfer wird in der Schweiz im Rahmen der Gebietsüberwachung durch die zuständigen kantonalen Dienste, meist die Kantonalen Pflanzenschutzdienste, in Steinobstproduktionsanlagen visuell überwacht. Im Rahmen der Pflanzenpasskontrolle sowie bei der risikobasierten Kontrolle beim Import von Pflanzen oder pflanzlichen Erzeugnissen wird er durch den Eidgenössischen Pflanzenschutzdienst überwacht.

Aromia bungii ist in der Schweiz als prioritärer Quarantäneorganismus geregelt und unterliegt somit der Melde- und Bekämpfungsplicht. Die Meldung im Verdachtsfall ist an den zuständigen kantonalen Dienst zu richten. Betriebe, die für das Ausstellen von Pflanzenpässen zugelassen sind, melden den Verdacht dem Eidgenössischen Pflanzenschutzdienst (EPSD).

Ein Verdachtssymptom ist Sägemehl auf dem Boden um den Stamm, das die Larven beim Fressen durch Löcher in der Rinde ausstossen. Von aussen sind zudem grosse, ovale Austrittslöcher (6–10 x 10–16 mm) sichtbar, wenn die Käfer geschlüpft sind. Wird ein befallener Stamm aufgesägt, sind Frassspuren unter der Rinde und Bohrlöcher im Holz sichtbar.

Es ist sehr schwierig, A. bungii zu bekämpfen, da sich die Larven geschützt im Holz befinden. Wenn sich die Art etabliert hat, kann sie kaum mehr ausgerottet werden. Steinobstholz und -bäume aus Befallsgebieten unterliegen deshalb strengen Importauflagen. In den Befallsgebieten in China werden befallene Bäume mit den Wurzeln gerodet. Zudem werden insektenpathogene Nematoden (Steinernema carpocapsae) gegen Larven und Insektizide gegen die adulten Käfer und Eier eingesetzt. Es gibt auch Hinweise darauf, dass insektenpathogene Pilze (Beauveria bassiana und Metarhizium anisopliae) A. bungii befallen und abtöten.

Letzte Änderung 24.11.2023

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